Ladeburg – Wanderung durch 750 Jahre Ortsgeschichte
1300

Zum Ende des 12. Jahrhunderts hin eroberten die Askanier den Barnim, abgeleitet vom slawischen Barnimir, begannen ihn planmäßig mit Kolonisten aus der Altmark zu besiedeln, Städte und Dörfer zu gründen sowie das Ackerland intensiver landwirtschaftlich zu nutzen. Das Barnimer Land gehörte seit etwa 1230 den askanischen Markgrafen und bot einen üppigen Reichtum an Wäldern, Ackerland, Seen und fließenden Gewässern. Der Boden gab auskömmliche Ernten her, so dass das Land als Besitz der Kirche durchaus interessant war.
Als am 19. November 1300 Markgraf Albrecht der III. den Zisterzienser Nonnen des Klosters Friedland bei Wriezen ihre Güter und Einkünfte bestätigte, darunter auch 3 Wispel Roggen in „villa Ladeborch“ gilt als gesichert, dass der kleine Dorfflecken wohl schon über 60 Jahre existierte.
1375
80 Hufen, davon der Pfarrer 4 Hufen, der Lehnschulze hat 4 Hufen, 16 Kössäten, 1 wüster Krug, hier außerdem ein wüster Acker, genannt „dy Roberger marke“. Ferner gehörte zum Dorf die Insel Lubenitz (der große Werder im Lubenitzsee) und eine kleine Heide, wo etwas Holz wächst. Eine dritte Wüstung muss im Zusammenhang mit Ladeburg genannt werden: Das Dorf Woltersdorf, an dessen einstiger Feldmark Ladeburg ebenfalls Anteil hatte. 1431 ist dieses Dorf noch intakt, ein Jahr später viel die Siedlung Woltersdorf dem Hussitenfeldzug zum Opfer.
1498
Ladeburg lag an der Durchgangsstrasse von Berlin nach Werbellinheide. Zuweilen brachte das auch Landesherren ins Dorf. So stellte der Kurfürst Johann Cicero am 2. April 1498 in Lodeborg eine Urkunde aus. Die Bevölkerung hatte unmittelbare Dienste zu leisten. Sie bestanden in Fuhren, welche Ladeburg dem Landesherren und seinem Gefolge leisten musste, wenn er sich zur Jagd nach Grimmnitz begab, ebenfalls mussten Pferde gestellt werden.
1539 – 1872
Ladeburg gehört zum Domstift zu Berlin
1567
Das Lehnschulzengut (Urkunde vom 13.11.1563 des Lehnschulzengerichts) bleibt bis 1633 im Besitz der Familie Glinicke.
1618
Die Lage Ladeburgs setzte es während des 30jährigen Krieges mancher Beunruhigung, Brandschatzung, Kontribution usw. aus. Durch die Pest sind viele hingerafft worden.
1624
15 Hüfner, 9 Kossäten, 1 Laufschmiede (die von Bernau aus bedient wurde), 1 Hirte, 82 Hufen, 10 Herrschaftshufe (= das Berliner Domkapitel), 4 Pfarrhufen, 1 Hufe zur Kirche.
1650
Das Ladeburger Schulzengericht wurde im Jahre 1650 von einem gewissen Oelven an Hans Wegener, bisher Krüger in Wensickendorf, für 315 Taler verkauft. In der Wegenerschen Familie ist das Lehnschulzenamt 200 Jahre verblieben.
1678

Die 15 Bauern hießen: Lehnschulze Andreas Wegener, Peter Liesegang, Hermann Böllick, Jürg Graßnickel, Jürg Engel, Ertmann Palm, Hans Wegener, Hans Sefpot, Jürgen Wegener, Bartholomäus Bohne, Joh. Gericke, Peter Sagert, Christian Perlitz, der Krüger Martin Kübel (dieser Hof lag wüste). Die 9 Kössäten waren: Adolar, Andreas Gottschalk, Andr. Lenzen, Michael Hieronymus, Phil. Sagert, Samuel Wilke, Andr. Bohne, Martin Rebel.
1719
1719 hat der Wind ein großes Stück vom Kirchengiebel herunter geworfen und das Kirchendach abgedeckt und 1736 wurde der Kirchturm vom starken Winde heruntergeworfen.
1734
129 Einwohner
1754
Am 14. Juli 1754 brach im Dorfe eine schwere Feuerbrunst aus. das ganze Kruggehöft nebst Scheune und Ställen sowie das Büdnerhaus Perwitz brannten restlos ab.
1814
Pfarrer für Ladeburg und Zepernick war Carl Heinrich Ferdinand Fischer.
1833
Pfarrer ist seit dem 1. April 1833 Johann Ludwig Meyerhoff.
1839
Der Bauzustand des Kirchturmes war äußerst schlecht, ja sogar gefährlich. Im Gutachten des Dombaumeisters Bauinspektor Fr. Schramm heißt es: „ Der Turm steht beiläufig bemerkt, gegen die gewöhnliche Observanz, statt auf der Abendseite (Westen), auf der Morgenseite (Osten) des Gebäudes, wodurch das Dorf in der Umgebung den Namen Verkehrt- Ladeburg sich zugezogen hat.
1843
Im Jahre 1843 legte Gutsbesitzer Steurich am Wege nach Lanke „360 Fuß vom nächsten Gebäude des Bauern Noack entfernt“ eine Ziegelei an. Im selben Jahr gründete Pfarrer Meyerhoff einen Gesangverein in Ladeburg.
1853

Mit Hilfe eines Gemeindebaukomitee, bestehend aus dem Bauer und Kirchenvorsteher Noack, dem Bauer Jost und dem Dorfschulzen Hübner erhielt im Jahre 1853 die Kirche in Ladeburg ihren jetzigen Turm an der Westseite sowie den Anbau an der Südseite.
1857
Schulzenamtsverwalter wurde der Gerichtsmann August Hübner. Drei Generationen der Familie bekleideten den Schulzenposten.
1858
366 Einwohner
1862
Die Kirche bekam zum Turm eine Glocke hinzu und 1864 wurde das neue Schulhaus eingeweiht.
1891

Eine zweite Ziegelei legte der Ziegeleibesitzer Hermann Hellwig im Jahre 1891 auf seinem Ackerplan an.
1895
632 Einwohner, 87 Pferde, 204 Stück Rindvieh, 21 Schafe, 219 Schweine, 145 Ziegen, 208 Gänse, 1172 Hühner, 20 Bienenstöcke
1895
4 Laternen wurden für vier Straßen bestellt.
1898
Karl Miesch (geb. in Schönfeld) wurde Lehrer in Ladeburg, bis 1933 hatte er dieses Amt inne.
1903
Es wurden 12 weitere Laternen zu je 18 Mark das Stück in Biesenthal gekauft und verteilt in Ladeburg aufgestellt.
1906
Es wurde eine zweite Lehrerstelle eingerichtet.
1909
Das Kaiserliche Postamt Bernau richtet eine Postagentur in Ladeburg ein.
1913/14

Erbauung der Friedhofskapelle auf dem „Neuen Friedhof“ in Ladeburg. Am 15. Mai 1915 fand die erste Beerdigung statt.
1924

Erbauung der „Villa Büxenstein“ und des Wasserturms
1925

Erbauung eines Ehrenmals auf der Dorfaue zum Gedenken an Ladeburger Bürger, die durch Krieg und Gewaltherrschaft zu Tode gekommen sind – der Abriss erfolgte 1954
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr und Errichtung eines Feuerwehrgebäudes an der Kirche.
Gründung des Männergesangvereins „Teutonia Ladeburg e.V.“
1926
Erbauung der Straßenbeleuchtung im Dorf Ladeburg und auf dem Rollberg
1928

Gemeindeneubau in der Bernauer Straße (heute Kita „Der kleinen Strolche“).
1929

Am 13. Dezember 1929 werden die neuen Kirchenglocken eingeholt.
Neupflasterung der Dorfstrasse.
1935

Erbauung eines Schlauchtrockenturms in der Nähe der Schmiede Hellwig und dem Dorf– und Feuerteich in der Schmetzdorfer Straße gebaut
Das Handwerk
Den Bedürfnissen der Ladeburger entsprechend ließen sich etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Gewerbetreibende im Dorf nieder. Neben dem historisch vorhandenen Schmied gab es jetzt den Brunnenbauer, Stellmacher und Müller, aber auch Tischler, Bäcker, Schneider, Maler, Friseur- und Töpfermeister, Seidenwirker, Seidenweber sowie einige Futtermittel-, Getränke- und Brennstoffhändler.
1940
Um 1940 gab es u.a. noch 7 Gastwirtschaften, 2 Bäcker, 5 Gärtnereien, 1 Bauunternehmer, 1 Malermeister, 1 Schlächtermeister, 1 Schuhmachermeister, 2 Schneider, 1 Schneiderin, 1 Töpfermeister, 1 Tischlermeister, Handschuhmacher, 1 Postagentur , mehrere Lebensmittel-, Kolonialwaren- und Feinkostgeschäfte.
Die Gaststätten waren:
- Cafe Restaurant „Sanssouci“
- Gasthaus „Zum alten Krug“ von Otto Meinicke
- Gasthaus „Zur freien Aussicht“ von Ernst Kessel
- Restaurant und Kegelbahn Otto Sommer
- Weinlokal „Märkischen Winzerstuben“
- Restaurant mit Kastaniengarten Wilhelm Schulze
- Gasthaus Kurt Müller auf dem Rollberg
1957
Erste Gründung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Typ III (LPG) „23. Juni“
1960
Gründung einer zweiten LPG Typ III „Neue Zeit“
1971
1283 Einwohner
1974
Von 1974 bis 1980 Verlegung der Wasserversorgungsringleitung
1992
Vom 03. Juli 1992 bis 01. Juli 2001 wurde Ladeburg vom Amt Panketal verwaltet (Zum Amt gehörten folgende sieben Gemeinde: Zepernick, Schönow, Schwanebeck, Ladeburg, Lobetal, Rüdnitz, Börnicke)
1995
Richtfest für das neue Wohngebiet „Blumenviertel“
Wiedererrichtung des Ehrenmals für Opfer von Kriegen auf der Dorfaue durch Spenden von Ladeburger Firmen und Vereinen
Verlegung einer Gas- und Abwasserleitung in Ladeburg
1997
Kampf gegen großflächigen Kiesabbau in Ladeburg (560 ha) und den Bau einer B2 Ortsumgehung Bernau mitten durch Ladeburg
Neuer Wohnpark „An den Schäferpfühlen“ entsteht
1998

Im August 1998 Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses in der Otto-Schmidt–Straße
2001
Im Februar 2001 wird die Stadtbuslinie von Bernau nach Ladeburg eingeweiht.
Am 01. Juli 2001 erfolgt nach einem Bürgerentscheid die Eingliederung der Gemeinde Ladeburg in die Stadt Bernau bei Berlin.
2002
Ausbau der Straße „An der Kirche“
2003
Beginn Ausbau der Ortsdurchfahrt von Ladeburg
2004
Fertigstellung der Straßenlampen in der Kargussiedlung
Fertigstellung der Radweges von Ladeburg „An der Plantage“ bis nach Bernau
2006
Fertigstellung des kombinierten Rad/Gehweg durch Ladeburg bis zum Friedhof
2007

Im Juli 2007 wurde der Ausbau der Rüdnitzer Straße fertig gestellt.
2011

Fertigstellung Ausbau Zepernicker Landweg.
2012
Fertigstellung Gehweg von „An der Plantage“ bis zum „Rollberg“
2013
Am 01.01.2013 hat Ladeburg 2.772 Einwohner